Der Einfluss von 98%

auf das Ganze ist im politischen Bereich offensichtlich – beim Brühkaffee für viele leidenschaftliche Kaffeetrinker bei Thema Wasser allerdings weniger bekannt. Zeit hier ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.

Für den Schnellleser kann das Thema folgendermaßen zusammengefasst werden:

Die Wasserqualität hat erheblichen Einfluss auf die Aromatik und Qualität des Kaffees. Ideales Wasser für die Kaffeezubereitung ist weich genug, um die Aromen zu extrahieren, aber ausreichend mineralisiert, um den Geschmack zu unterstützen. Ein neutraler pH-Wert und frei von Verunreinigungen sind ebenfalls entscheidend. Es ist daher ratsam, die Wasserqualität zu überprüfen und gegebenenfalls Wasserbehandlungsmaßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass das Wasser optimal für die Kaffeezubereitung ist.

Ideal sind folgende Eckwerte:
Wasserhärte: 50 bis 100 mg CaCO3/L oder 3 bis 6 °dH
pH-Wert: ca. 7

Die Wasserhärte bezieht sich dabei auf den Gehalt an gelösten Mineralien im Wasser und kann als „weich“ oder „hart“ klassifiziert werden, während der pH-Wert die Säure oder Alkalinität des Wassers misst. Beide Faktoren können die Qualität und den Geschmack des Kaffees beeinflussen, und daher ist es wichtig, beide Faktoren bei der Kaffeezubereitung zu berücksichtigen.

Ohne Wasser kein Kaffee

Wer nun Lust bekommen hat, etwas in die Details abzusteigen, dem kann folgendes mitgeteilt werden 😉

Die Qualität des Trinkwassers spielt eine entscheidende Rolle bei der Kaffeezubereitung und kann erhebliche Auswirkungen auf die Aromatik und Qualität des Kaffees haben. Hier sind die Qualitätsfaktoren des Trinkwassers und ihr Einfluss auf die Kaffeezubereitung:

1) Wasserhärte:

Die Wasserhärte, gemessen in Grad deutscher Härte (°dH) oder Milligramm Calciumcarbonat pro Liter (mg CaCO3/L), beeinflusst die Kaffeeextraktion. Weiches Wasser (niedrige Wasserhärte) kann dazu führen, dass der Kaffee unterextrahiert wird, was zu einem flachen und sauren Geschmack führt. Hartes Wasser (hohe Wasserhärte) kann eine Überextraktion bewirken und zu einem bitteren Geschmack führen. Die ideale Wasserhärte für Kaffee liegt normalerweise zwischen 50 und 100 mg CaCO3/L oder 3 bis 6 °dH.

2) pH-Wert:

Der pH-Wert des Wassers beeinflusst den Geschmack des Kaffees. Wasser mit einem zu niedrigen oder zu hohen pH-Wert kann den Geschmack des Kaffees verändern. Ein neutraler pH-Wert um 7 ist ideal, da er dazu beiträgt, die Aromen im Kaffee optimal zu extrahieren.

3) Verunreinigungen:

Das Vorhandensein von Verunreinigungen wie Chlor, Schwefelverbindungen oder Schwermetallen im Wasser kann zu unerwünschten Geschmacksveränderungen führen. Wasser sollte frei von solchen Verunreinigungen sein, um die Reinheit des Kaffees sicherzustellen.

4) Mineraliengehalt:

Das Wasser sollte ausreichend Mineralien wie Calcium und Magnesium enthalten, um die Extraktion von Kaffeearomen zu unterstützen. Diese Mineralien spielen eine wichtige Rolle bei der Bindung von Aromastoffen und Säuren im Kaffee.

5) Konsistenz:

Die Konsistenz der Wasserqualität ist entscheidend, um konsistente Ergebnisse bei der Kaffeezubereitung zu erzielen. Schwankungen in der Wasserqualität können zu inkonsistentem Geschmack führen.

 

Wer das Thema Wasserqualität für sein Leistungs- bzw. Kaffeewasser mal näher betrachten oder analysieren will hat folgende Möglichkeiten:

Wasserqualitätsberichte:

In vielen Ländern und Regionen sind Wasserqualitätsberichte von Wasserwerken oder Behörden verfügbar. Diese
Berichte geben Aufschluss über die Wasserzusammensetzung und enthalten oft Informationen zur Wasserhärte, zum pH-Wert und zur Anwesenheit von Verunreinigungen. Diese Berichte können online abgerufen oder bei den zuständigen Stellen angefordert werden*.

Teststreifen:

Es gibt Teststreifen, die speziell zur Überprüfung der Wasserqualität entwickelt wurden. Sie sind einfach zu verwenden und
können Informationen über den pH-Wert und die Wasserhärte liefern. Diese Teststreifen sind in Baumärkten, Drogerien und Online-Shops erhältlich.

Wasserhärte-Testkits:

Sie können Testkits zur Messung der Wasserhärte erwerben, die in der Regel Tropfentests verwenden. Diese Kits enthalten Anweisungen zur Durchführung des Tests und zur Bestimmung der Wasserhärte in Grad deutscher Härte (°dH) oder Milligramm Calciumcarbonat pro Liter (mg CaCO3/L).

pH-Testkits:

pH-Testkits sind ebenfalls erhältlich und ermöglichen es Ihnen, den pH-Wert des Wassers zu bestimmen. Diese Kits verwenden oft Farbveränderungen, um den pH-Wert anzuzeigen.

Wasseranalyse-Dienstleistungen:

Es gibt professionelle Wasserlabore und Dienstleister, die eine umfassende Wasseranalyse durchführen können. Sie können Wasserproben entnehmen und an ein Labor senden, um eine genaue Analyse der Wasserqualität zu erhalten.

Wasserfilter mit integrierten Messungen:

Einige moderne Wasseraufbereitungssysteme und Kaffeemaschinen verfügen über integrierte Sensoren, die die Wasserqualität messen und anzeigen können. Dies erleichtert die Überwachung und Anpassung der Wasserqualität für die Kaffeezubereitung.

 

Die Methode, die man wählen sollte, hängt wie immer von den Bedürfnissen und Budget ab. Teststreifen und Testkits sind kostengünstige Möglichkeiten, um grundlegende Informationen zur Wasserqualität zu erhalten. Wenn aber spezifische oder umfassendere Informationen benötigt werden, kann die Beauftragung eines professionellen Wasserlabors sinnvoll sein. Die Wahl der Methode sollte darauf abzielen, die Wasserqualität in Bezug auf die Kaffeezubereitung zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die besten Ergebnisse erzielt werden.

Jetzt aber genug der Theorie und auf an die Kaffeezubereitung…

Viel Genuss wünscht kaffinski.

 

(* Auf Anfrage von kaffinski wurde ein bestehender Prüfbericht des vor Ort vorhandenen Leitungswassers durch den regionalen Versorger RZV Glauchau bereit gestellt – Vielen Dank!)