Das was sich letztendlich als wohlschmeckendes Genussmittel in der Tasse wieder findet, hat bis zu diesem Zeitpunkt viele Verarbeitungsschritte hinter sich gebracht…Grob unterteilt sind hier die Kaffeezubereitung, Röstung, Rohkaffeeaufbereitung sowie der Anbau von Kaffee zu nennen. Wobei jede der genannten vier Stufen einen wesentlichen Beitrag zur wahrgenommenen Tassenqualität leistet, den keine andere der genannten Stufe kompensieren kann.
Das Naturprodukt Röstkaffee stellt daher in seiner ursprünglichen Form (geröstete Bohne) keines Falls ein Fertigprodukt bzw. neuhochdeutsch Convenienceprodukt dar. Dies steht im krassen Widerspruch, was u.a. mancher Kapselhersteller seiner Kundschaft vermittelt. Etwas platter ausgedrückt: Kaffee möchte nicht wie eine Tütensuppe behandelt werden. Der genannte Gegensatz offenbart, was Kaffeehandwerk und Industrieröstung in ihrer Ausrichtung trennt, aber auch zeigt, welche Dinge eben nicht auf natürlichen Weg herbei geführt werden können.
Die Kaffee-Röstung stellt für die meisten Kaffeegeniesser einen völlig unbekannten Bereich dar. Um ein grobes Verständnis dessen zu erzielen, nachfolgend ein paar Zeilen dazu…
In knappe Worte gefasst, sieht der Ablauf vor, dass man die rohen Bohnen bei einer zu definierenden Kessel-Temperatur der Rösttrommel zuführt und über den Zeitablauf (ca. 20 min) die Temperatur geeignet regelt, um eine Zieltemperatur bzw. eine bestimmte Hell- bzw. Dunkelfärbung der Bohne zu erreichen. Über die Dauer, wie schnell ein bestimmtes Temperaturniveau erreicht wird, beeinflusst der Bediener der Röstmaschine eine eher fruchtbetonte oder eben mildere Geschmackswahrnehmung beim Genuss. Der geeignete Temperatur-Zeitverlauf beim Rösten kann bestimmte Charakterzüge der verwendeten Bohnensorte hervor heben oder eben auch abschwächen. Das Ganze spiegelt sich dann in einem typischen Röstprofil wieder, was man landläufig auch als ein Rezept der Röstung ansehen könnte.
Erst über die Dauer der Röstung entwickeln die Bohnen ihren typischen Kaffeegeschmack und verändern darüber hinaus ihre Färbung. Die zu Beginn noch grünlich gefärbten Bohnen wechseln ihren Farbton über gelb nach braun bis mglw. schwarz-braun. Im Inneren der Bohnen laufen dabei komplexe chemische Reaktionen ab, welche letztendlich die große Vielfalt an Aromen (ca. 500) erst ermöglicht. Während der Röstung ergibt sich darüber hinaus noch eine Volumenzunahme der Bohne (nicht geschmacklich relevant).
Landläufig geht man davon aus, dass frisch geröstete Bohnen sofort nach dem Rösten toll schmecken und natürlich duften müssten. Dies stimmt allerdings nicht. Damit die Bohnen ein harmonisches Geschmacksbild entwickeln können, braucht es Zeit, in aller Regel ca. 7-10 Tage. So lang sollten die frischen Bohnen gut verpackt nach der Röstung ruhen. Aber zurück zur Röstung an sich…
Geht man davon aus, dass der Röster (der Mensch vor der Maschine) weiß, was seine Bohnen für ein geschmackliches Potential haben (die Bohnen sind furchtbar unkommunikativ!), so lassen sich u.a. über die hier erwähnten Parameter aus ein und derselben Bohnesorte ganz unterschiedliche geschmackliche Nuancen für verschiedene Kaffeezubereitungen oder Geschmackspräferenzen herausarbeiten. Was sich dann in unterschiedlichen Kaffeesorten für den Kunden wieder spiegelt. Bei kaffinski wird derzeit nach der generellen Kaffeezubereitungmethode (Espresso oder Brühkaffee) unterschieden, um eine einfache Orientierung bei der Auswahl zu haben. Der ein oder andere Röstkaffee eignet sich dabei ggfs. für beide Methoden. Symbole für die empfohlene Art der Zubereitung, wie bspw. Zubereitung über Siebträgermaschine oder Automat für Espresso sind auf jedem Etikett abgebildet.
Kaffeegenuss fängt bei der Bohne an und setzt keines Falls hohe Investitionen in Küchengerätschaften voraus.
Das als kleiner Überblick zum Rösten und ein Blick über den Tütenrand… Wer Röstung hautnah erleben möchte… einfach mal Kontakt aufnehmen 🙂
Auf jeden Fall… viel Spaß beim Kaffeegenuss!