…. und dieser nennt sich „Julia.“
Zu Namensgebung selbst wie auch einigen Hintergrundinfos zum dazugehörigen Kaffee nachfolgend ein paar Zeilen…
Wie immer ist das Rätselraten groß, wer sich wohl diesmal hinter dem wohlklingenden Namen Julia verbirgt.
Kurze Zeitreise hier in Richtung Anfang 20. Jahrhundert und wir treffen auf Julia Lilienfeld (erstverheiratet dann als Julia Berg). Sie stammt aus einer Kaufmannsfamilie.
Übrigens: Auch ihr Opa (Zuntz) mütterlicherseits war bereits ein sehr erfolgreicher Kaufmann und Inhaber eines Kaffeeröst- und Handels-unternehmens. Verbleibende Teile des Unternehmens sind wohl in den 50er Jahren an Dallmayr gegangen.
Aber zurück zur Namensgeberin des Kaffees… sie war selbst angehende Malerin. Sehr ungewöhnlich für diese Zeit. Für Studien zog es sie 1905 in Richtung Ostsee, wo sie den ebenso verheirateten Lyonel Feininger (Ehefrau: Clara (!) Berg) traf. Es muß wohl im Anschluss zu diesen oder jenem Treffen in beiden Beziehungen ein riesiges Theater mit Trennung gegeben haben. Wie auch immer, in gewisser Weise gab es zumindest für Julia L. und Lyonel F. ein Happy End.
Weitere Details zu den beiden Biografien lassen sich leicht über einschlägige Suchmaschinen finden… sonst driftet der Artikel inhaltlich noch völlig ab.
Anzumerken bleibt (und um zu rechtfertigen dass der Kaffee bei kaffinski „Julia“ heißen darf) Lyonell Feininger war ein sehr vielseitiger wie spät anerkannter Künstler. Sein Schaffen geht weit über expressionistische Werke hinaus. Im Kontext des Expressionismus kann man ihn keiner der Schubladen „Blaue Reiter“ oder „Die Brücke“ zuordnen, er steht irgendwie im regen Kontakt mit beiden Künstlervereinigungen bleibt aber dennoch weitestgehend unabhängig.
Ob man jetzt Biografien mit Kaffeebeschreibungen in ihrer Spannung vergleichen kann oder sollte, mag ich jetzt nicht beurteilen.

Auf jeden Fall hinterlässt schon die Dokumentation zum Kaffee welcher sich hinter „Julia“ verbirgt Ausrufezeichen im Kopf: Kaffee-Varietät welche nur in der Provinz Huila vorkommt, den üblichen Kaffeeplagen (hier die Roya-Krankheit) die Stirn bietet, für Arabica riesige Kaffeekirschen hervor- bringt, die dann auch am Strauch (angeblich) nach Papaya duften. Daher auch die Namensgebung für diese Varietät: Papayo. Soweit die Theorie wie sieht es mit dem Realitätscheck aus?
Wenn man die gerösteten Bohnen dann riecht… Wahnsinn… neben den typischen Kaffeenoten kommen aus der Tüte süße Kirsche, aber auch gewürzartige Noten nach Zimt und Nelke zum Vorschein. Brüht man den Kaffee dann auf, sind eben diese Aromen wieder sehr zart und flüchtig erkennbar – ganz fantastisch.
Viel im Sinne Menge gibt es nicht von diesem tollen Kaffee und dies ist generell wie auch auf kaffinski bezogen zu verstehen. Es bleibt in jeder Hinsicht etwas spezielles.
Wir schauen mal, wer sich für eine so krass interessante Tasse Kaffee erwärmen kann. Meine Empfehlung hat dieser Kaffee so oder so 😉
Dies als „kurze“ Episode zum neuen Kaffee.
Weiterhin viel Genuss und herzliche Grüße.