Ich kann gar nicht so viel trinken…

Den Dingen auf den Grund gehen… warum fragen, so lang bis man auf der scheinbar letzten Ebene der Erklärungen ankommt… Die sommerliche Leichtigkeit will sich losgelöst vom aktuellen Geschehen nicht einstellen, daher hier ein Rezept für die dunkle Jahreszeit, was kurzzeitig wohlige Wärme verbreitet.

Wir sprechen über Irish Coffee.

Vielleicht hat der ein oder andere Insta-Nutzer den letzten kaffinski-Post gesehen… Und sich gefragt, warum die Sahneschichtung so durcheinander
geraten ist… Die polemische Anwtort auf die Frage könnte lauten, wir leben in turbulenten Zeiten. Die korrekte Antwort lautet: Schichten will gelernt sein. Mehr dazu gleich weiter unten.

Zwei Rezepte werden kurz erläutert. Zu den zu verwendenden Produkten bei Kaffee, Whiskey und Kaffeelikör abschließend ein paar Aussagen.

Zu den Rezeptvorschlägen…
(1) Rezept in Anlehnung an einen Whiskey-Hersteller und
(2) eine verbesserte und schnellere Feinschmecker-Variante

 

Zu (1) Rezept in Anlehnung an einen Whiskey-Hersteller

Als Vorbereitung ein wenig Zuckersirup herstellen…
2 Teile Demerara Zucker (Rohrzucker, idealerweise Rohrzucker aus Mauritius)
1 Teil Muscovado Zucker (dunklerer, feuchterer Rohrucker – höherer Melassegehalt) in 3 Teilen kochenden Wasser auflösen.

3TL Zuckersirup
60 ml Espresso*
30-40 ml Irish Whiskey
leicht aufgerührte Sahne

Vorgehen in der weiteren Zubereitung…
In einem feuerfesten Behälter, den Zuckersirup im idealerweise im gleichen Mengenverhältnis mit 30-40 ml Irish Whiskey unter Zuführung schwacher Hitze vermischen Espresso direkt ins (ggfs. vorgewärmte) Glas geben und die leicht geschlagene bzw. geschüttelte Sahne (Zustand sämig bis flüssig) zum Aufschichten vorsichtig am umgedrehten Löffel in den Kaffeemix laufen lassen.

(Anmerkung: Das Aufschichten funktioniert um so besser je größer und breiter der Löffel, diesen unbedingt auf dem Boden des Glases abstützen und im flachen Winkel zum Glas halten).

(* Hier wurde die kaffinski-Espressomischung Paul verwendet.)

 

Zu (2) Feinschmecker Variante

3 TL Zucker (2:1 Mix aus hellen und dunklen Rohrzucker)
60 ml Espresso
20 ml Kaffeelikör
20 ml Irish Whiskey
leicht aufgerührte Sahne

Vorgehen in der Zubereitung…
Bezug des Espresso auf den Zucker-Mix in einem feuerfesten Behälter. Anschließend den Likör und Whiskey hinzufügen. Der Kaffeemischung auf dem Herd noch solang Hitze zuführen bis der gesamte Zucker gelöst wurde (Mischung nicht höher als 60 Grad erhitzen). Dann die Mischung ins Servierglas füllen und die geschüttelte Sahne analog zu (1) aufschichten.

Irish CoffeeDie Zutaten…
[Kaffee]
Hier einen eher mttel bis dunkel gerösteten Kaffee (Espresso) nehmen, der nahezu keine fruchtigen Noten aufweist. Eine italiensche Espresso- mischung passt auf jeden Fall. kaffinski würde aus dem eigenen Sortiment den Paul (und nur diesen) nehmen.

[Whiskey]
Der Whiskey sollte weder zu platt oder zu intensiv sein. Im eigenen Versuch haben sich Jameson (grüne Flasche), Porters (Golden Label) als gut geeignet herausgestellt. (Nur nebenbei: Für die Erwähnung der Whiskey-Marken wird kaffinski nicht entlohnt)

[Kaffeelikör]
Dieser Likör ist ein eher durchscheindes Getränk (Farbton wie Whiskey) und basiert nur auf Korn oder Wodka, Zucker und Kaffeeauszügen. Kann man ohne Probleme selbst schnell herstellen. Es gibt auch Kaffeeliköre fertig zu kaufen. Der hier verwendete Kaffeelikör wurde aus einem Auszug aus den Bohnen des Karls und Wodka (mild) hergestellt.

Das Genießen…
Absolutes Muss, den Kaffeemix durch die Sahne hindurch zu drinken (NICHT umrühren!!!). Der leicht warme wie alkoholisierte Kaffee und die schwach kalte Sahne bilden eine unvergleichliche Komposition. Lecker.
Die Variante (2) bringt noch mehr Aromenfülle in Richtung Kaffee… das Ganze wirkt nicht so alkoholisch, insgesamt etwas harmonischer und runder.

Nach Genuss dieses tollen Cocktails geht’s subjektiv empfunden gut… man sollte es dabei nicht übertreiben, von einer Lektüre der Nachrichten rate ich derzeit sowieso ab.

[Über den Glasrand hinweg – nicht vom Inhalt angeregt – schweifen die Gedanken hin zu der Max Liebermann zugeschriebener Aussage anno 1933…]